Von Andreas Reiter
(WZ) Die Bürgerinitiative Düssel-West hatte im Juni bei einem Pressetermin angekündigt, notfalls Unterschriften im Dorf zu sammeln, wenn die Ratsfraktionen sich nicht ohne Wenn und Aber gegen die mit der ersten Regionalplanänderung möglichen Bebauung der Ackerfläche westlich der Düsseler Straße und nördlich des Hahnenfurther Weges aussprechen. Ein solches Signal blieb mehrheitlich bei der Bürgerinformationsveranstaltung der Stadt zum Regionalplan aus. Nun legt die Bürgerinitiative um Michael Münch, Reinhardt Weniger und Andreas Ball-Sadlo Unterschriftenlisten gegen den Plan für Wohnungen für bis zu 800 Neu-Düsseler aus.
Am Samstag, 7. September, 11 bis 12 Uhr stehen Mitglieder auf dem Dorfplatz an der Dorfstraße für Gespräche zur Verfügung.
Unterdessen hat der Beirat bei der Unteren Naturschutzbehörde des Kreises Mettmann die Planung für das Neubaugebiet Düssel-West einstimmig abgelehnt. Dies teilte Michael Münch, einer der Sprecher der Bürgerinitiative, gestern mit. Und: „Das geplante Baugebiet In den Eschen ist auf Antrag in der Sitzung des Beirats in der vergangenen Woche um die Hälfte reduziert worden.“ Auch dieser Beschluss sei einstimmig erfolgt.
„Interessant wird sein, ob sich die Politiker im Ausschuss für Umwelt-, Landschafts- und Naturschutz des Kreises Mettmann der Argumentation des Beirates anschließen oder sich darüber hinwegsetzen“, so Michael Münch. Die Bürgerinitiative Düssel-West werde dies aufmerksam verfolgen.
Der Beirat berät die Naturschutzbehörde zu Fragen und Problemen rund um den Arten und Naturschutz, zu Bauleitplänen und Ausgleichsflächen. Er setzt sich zusammen aus Vertretern der Naturschutzverbänden, der Land- und Forstwirtschaft, Waldbauern, Jägern, Vertretern der Fischerei und Imkerei. Das Gremium hat einen beratenden Charakter. Das gilt auch für den Kreistag, der sich des Themas erste Regionalplanänderung als Träger öffentlicher Belange annehmen wird.
„Entscheidend ist der Bezirksplanungsrat der Bezirksregierung. Bis zum 30. September können noch Anregungen und Beschwerden bei der Bezirksplanungsbehörde eingereicht werden“, betont Michael Münch im Gespräch mit der WZ. Die Auswertung werde Monate dauern, mehr als 100 Flächen aus der gesamten Region seien betroffen. „Das ist eine Riesenarbeit für die Behörde.“ Er rechne nicht damit, dass die Entscheidung vor Februar oder März allen Beteiligten mitgeteilt wird. Und dann gebe es immer noch eine Einspruchsmöglichkeit. „Das ist ein hohes demokratisches Gut, auch wenn der Prozess sehr kompliziert und schwierig ist.“ Mit Blick auf die Wülfrather Lokalpolitik gibt sich Michael Münch optimistisch: „Wir sind guten Mutes, dass wir die politischen Herzen öffnen können.“ Öffentliche Unterstützung gibt es bisher von den Grünen und der Linken.